Selbstbestimmung?
Selbstverwaltung?
Selbstverständlich!
Seit 1984 betreiben wir in Wiesbaden das Klatsch, ein linkes, alternatives Café mit abendlichem Kneipenbetrieb. Dabei spielt selbstverwaltetes Arbeiten eine zentrale Rolle. Das heißt für uns, dass wir unsere Entscheidungen selbst treffen, unsere Arbeitsbedingungen selbst bestimmen und keine Chefs brauchen, die sich an unserer Arbeitskraft und Kreativität bereichern!
So bietet unser Betrieb seither vielen Menschen, aus unterschiedlichsten Teilen der Welt, einen selbst gestalteten Arbeitsraum und ist manchmal auch ein erstes Standbein in Wiesbaden. Entscheidungen fällen wir im Konsensverfahren einmal wöchentlich im Plenum. Das heißt: Bei uns wird nicht abgestimmt, alle Kollektivist*Innen kommen zu Wort, unterschiedlichste Standpunkte und Minderheitenmeinungen werden berücksichtigt. Das ist bei knapp 15 – 20 unterschiedlichen Charakteren nicht immer ganz einfach, aber sehr bereichernd!
Unser Cafe ist kein Discounter!
Als linkes Projekt versuchen wir, unseren Ansprüchen an verantwortungsvolles Wirtschaften gerecht zu werden. Zu den Arbeitsbedingungen all jener Menschen, die hier für Euch den Laden am Laufen halten, zählt neben einer fairen Entlohnung nicht zuletzt auch eine Unfall- und Krankenversicherung. Darüber hinaus gilt es auch zu berücksichtigen, woher die meisten bei uns angebotenen Produkte stammen und von wem wir diese beziehen. So kaufen wir unseren Kaffee nicht etwa beim nächstgelegenen Discounter zu Dumpingpreisen, sondern über die von „Ökotopia“ unterstützten, selbstverwalteten Projekte, wie etwa Landkooperativen in Nicaragua.
Unsere Tees sind aus biologischem Anbau und ebenfalls fair gehandelt. Außerdem beziehen wir viele unserer Getränke nicht über den Großhandel, sondern über kleinere und befreundete Betriebe aus der Region.
Und ja…., wir verkaufen immer noch keine braune Brause!
„Links“ heißt für uns eben auch, sich bewusst zu machen, dass unendlich billig oft auch unendliche Ausbeutung bedeutet, für die Leute hier und noch viel mehr für die Menschen in den Produktions- stätten. Wir können und wollen den Preisdruck – nicht wie im Discounter – allein auf uns als Arbeitskräfte oder auf Produzent*Innen und Lieferant*Innen verteilen. Das ist eine Qualität, für die Ihr hoffentlich gern bezahlt. Weil es uns am Herzen liegt auch denen einen Raum zu bieten, die nicht vermögend sind, lässt sich eine gewisse Mischkalkulation mit günstigeren Rohstoffen nicht vermeiden. Dennoch sind wir stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und offen für Anregungen, unseren Idealen ein wenig näher zu kommen.
Ein Freiraum für linkspolitische und kulturelle Veranstaltungen
Über den normalen Café- und Kneipenbetrieb hinaus verstehen wir das Klatsch als einen offenen Raum für Begegnungen, Kommunikation, Informationsaustausch und unterschiedliche politische und kulturelle Veranstaltungen. Diese organisieren wir selbst, stellen unseren Raum aber auch gerne anderen emanzipatorischen, kritischen und/oder linken Gruppen zur Verfügung. Daneben bietet das Café eine breite Auswahl an Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Informationsmaterial…
Wir möchten einen Raum schaffen – frei von rechtem Gedankengut, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie – der allen Menschen offen steht und in dem sich alle wohl fühlen können.
Und natürlich soll‘s Spaß machen, sowohl vor als auch hinter der Theke!